Interview mit Lernenden
Hugo Rüfenacht und Tobias Kunz starten nach den Sommerferien in ihre vierjährige Ausbildung zum Schreiner EFZ. Eine erste Aufgabe haben sie bereits vor dem offiziellen Start erbracht. Bei einem Interview mit Markus Scholl und Samuel Fankhauser haben sie von ihren privaten und beruflichen Träumen und Wünschen erzählt. Danke, Tobias und Hugo, für das interessante Gespräch.
Wolltest Du schon immer Schreiner werden?
Tobias: In der fünften Klasse musste ich einen Vortrag über einen Beruf erstellen. Und schon damals habe ich mich für den Beruf Schreiner entschieden.
Hugo: Nein, früher wollte ich immer Polizist werden. Ich fand es spannend, Verbrecher zu verfolgen und für Gerechtigkeit zu sorgen. Ich habe aber schon immer in der Werkstatt gearbeitet, habe Holzschwerter und andere Sachen gebaut. Also habe ich schon früh die Liebe zum Handwerk und Holz entdeckt. Ich war mir nie sicher, was ich wollte, denn es gibt so viele verschiedene Berufe. Ich habe alles ausprobiert, was ich konnte, und bin danach auf Schreiner gekommen.
Hast Du auch andere Berufe geschnuppert?
Tobias: Obwohl für mich von Anfang an klar war, dass ich den Beruf des Schreiners erlernen möchte, haben mir meine Eltern geraten, noch andere Berufe zu schnuppern. So schnupperte ich dann als Automobil-Mechatroniker, Polymechaniker und Fachmann Betriebsunterhalt. Doch keiner dieser Berufe konnte mich annähernd so begeistern wie der des Schreiners.
Hugo: Ich habe sehr viele verschiedene Berufe geschnuppert, von Kindererzieher zu Kaufmann bis zu Zimmermann. In meiner Schulklasse bin ich der, mit den meisten geschnupperten Berufen. Ich fand es wichtig, alles auszuprobieren, auch wenn ich mir sicher war, dass ich einen Beruf auf keinen Fall wählen würde.
Was begeistert Dich am meisten am Schreinerberuf?
Tobias: Ich arbeite gerne mit Holz und mich begeistern die vielen verschiedenen Gegenstände, die man mit Holz erstellen kann.
Hugo: Ich liebe es, mit meinen Händen und mit Holz zu arbeiten, und in diesem Beruf ist alles vorhanden. Ich mag die Vielfältigkeit des Berufes und ich sehe gerne ein schönes Ergebnis am Ende des Tages. Die Metallbearbeitung hat mich weniger fasziniert.
Welche Fähigkeiten oder Interessen hast Du, die Dir im Schreinerberuf besonders nützlich sein könnten?
Tobias: Ich bin handwerklich und technisch interessiert und habe zu Hause auf meiner eigenen Werkbank schon viele kleine und auch grössere Holzgegenstände hergestellt. Ich bin körperlich fit und in der Schule bin ich kein schlechter Schüler.
Hugo: Ich bin handwerklich geschickt und mag es, meinen Körper anzustrengen. Ich liebe es, Holz zu bearbeiten.
Was hast Du während der Schnupperlehre bei uns gelernt, das Dich überrascht hat?
Tobias: Die verschiedenen Maschinen faszinierten mich sehr und ich war überrascht, dass teilweise auch Gegenstände mit anderen Materialien, z.B. Glas, hergestellt wurden.
Hugo: Man kann jeden Tag etwas Neues lernen, wenn man es will, und dass man zusammen viel mehr/schneller etwas erreichen kann.
Wie stellst Du Dir Deinen Arbeitsalltag als Schreiner vor?
Tobias: Ich stelle mir vor, dass ich abwechselnd in der Werkstatt, auf der Baustelle oder auch bei Kunden zu Hause arbeiten werde. Ich bin mir bewusst, dass es viele Arbeiten gibt, die sich wiederholen, doch zwischendurch erhält man vielleicht einen Auftrag, der wiederum sehr speziell ist. Und natürlich gehört es auch zum Alltag, die Werkstatt zu putzen und einen sauberen Arbeitsplatz zu hinterlassen.
Hugo: Es kommt darauf an, wo ich arbeite. Wenn ich im Betrieb arbeite, dann stelle ich mir einen etwas ruhigeren Tag vor, mit weniger Stress und eher Einzelarbeiten. Doch wenn ich auf den Bau gehe, habe ich das Gefühl, dass ich mehr im Team arbeiten werde und es etwas stressiger wird als im Betrieb.
Was war der wichtigste Rat, den Du bisher von einem Schreiner oder einer Schreinerin bekommen hast?
Tobias: Ein Kollege meiner Eltern, der selbstständig ist, hat mir geraten, für die Schreinerlehre einen nicht ganz grossen Schreinerbetrieb auszuwählen, der vielseitig ist und zwischendurch auch spezielle Kundenaufträge erhält. Und ich habe den Eindruck, dass die 3A Schreinerei ein genau solcher Betrieb ist.
Hugo: Jemand hat gesagt: „Frage lieber 3-mal und verstehe es dann richtig, als nur 1-mal und dann machst du es falsch.“
Was sind Deine beruflichen Ziele nach der Schreinerlehre?
Tobias: Konkrete Ziele nach der Lehre habe ich noch nicht. Im Moment ist für mich wichtig, dass ich meine Lehre in der 3A Schreinerei gut beginnen kann und dass ich während der Lehrzeit viel Freude am Beruf habe.
Hugo: Ich will mich als erstes auf die Lehre fokussieren und so viel mitnehmen wie nur möglich. Später will ich die Berufsmatur angehen. In der Schweiz gibt es enorm viele Möglichkeiten, sich später weiterzubilden.
Wie unterstützt Dich Dein Umfeld (Familie, Freunde) bei Deiner Entscheidung für die Schreinerlehre?
Tobias: Meine Eltern haben mit mir viele Gespräche bezüglich der Berufswahl geführt. Sie haben versucht, mich meinen Fähigkeiten entsprechend für verschiedene Berufe zu begeistern. Und nachdem ich immer wieder bekräftigt habe, dass ich den Beruf des Schreiners tatsächlich erlernen möchte, waren auch sie sicher, dass es mir ernst war mit der Schreinerlehre.
Hugo: Meine Mutter und mein Vater haben mir keinen Druck gemacht. Ich konnte frei entscheiden und sie waren immer da, um mir bei Bewerbungen zu helfen. Ich habe den Beruf selbst ausgesucht und eigene Erfahrungen gesammelt.
Welche Hobbys oder Interessen hast Du ausserhalb der Arbeit?
Tobias: Ich spiele beim SV Safnern seit der 1. Klasse Fussball. Fussball spielen und Fussball im TV mitverfolgen ist mein grosses Hobby. Zudem bin ich seit mehr als 7 Jahren bei der Pfadi Gottstatt. Dort treffe ich auch immer wieder die meisten meiner Freunde.
Hugo: Ich spiele sehr aktiv Fussball im FC Grünstern. An jedem freien Nachmittag gehe ich entweder mit Freunden oder allein trainieren. Ich spiele auch schon seit bald 9 Jahren Schlagzeug und bin Mitglied der Schülerband. Mitte Juni haben wir das Schülerband-Festival des Kantons Bern gewonnen. Ich suche jetzt eine Band, die meinem Geschmack entspricht.
Gibt es bestimmte Projekte oder Arbeiten, auf die Du Dich besonders freust?
Tobias: Ich freue mich bereits sehr darauf, bei Kunden zu Hause Arbeiten auszuführen. Dies stelle ich mir sehr interessant und vielseitig vor.
Hugo: Ich freue mich auf alles Neue!
Hast Du schon Ideen, wie Du Deine Schreinerfähigkeiten in der Zukunft nutzen möchtest?
Tobias: Gerne würde ich ein grosses Bett, vielleicht mit einem etwas speziellen Rahmen, für mich herstellen. Und meine Mutter wünscht sich schon lange eine gewellte Holzliege. Vielleicht kann ich ihr diesen Wunsch mal erfüllen.
Hugo: Ich werde in der Zukunft, wenn ich etwas brauche, z.B. ein Möbelstück, es selbst anfertigen. Sobald ich das fertige Produkt sehen werde, kann ich immer stolz auf mich sein und mich an die schönen Zeiten während der Schreinerlehre erinnern.